Michelstadt im Odenwald, Franziskusweg zum Sonnengesang
Der Meditationsweg verläuft zwischen den Stadtteilen Steinbach und Rehbach. An zehn Stationen werden die Strophen des Sonnengesangs des Heiligen Franziskus vorgestellt.
⇚ 📄 BeschreibungBeschreibung
Der Sonnengesangsweg wurde bewusst von der karolingischen Einhardsbasilika (erbaut 827) aus angelegt, um das geistliche Leben heute fortzusetzen. Er beginnt im Stadtteil Steinbach und endet an der "Russeneiche" im Stadtteil Rehbach. (Länge 5 km, kein Rundweg. Herrliche Landschaftsabschnitte durchziehen den Weg, vorbei an einer Quelle im Wald, sowie einer Friefhofskapelle aus dem Jahr 1013. Schön herausgearbeitete Holztafeln mit den Texten des Sonnengesangs weisen unterwegs auf die Schönheit der Schöpfung hin und verbinden damit auch den Dank des Menschen an den Schöpfer. Dieser seelische Lehrpfad, der auch den geistlichen Bereich des Menschen anspricht, soll uns Menschen die Achtung vor Gott und allen seinen Geschöpfen wieder näher bringen. Im Bewußtsein, dass wir Menschen Teil dieses großen Schöpfungsplanes sind - und von ihm abhängen - soll der Meditationsweg anregende Impulse für den Erhalt der Schöpfung geben. Geistliche Führung durch Diakon Gerald Jaksche. Ein meditatives Begleitheft ist bei der Kontaktadresse erhältlich.
Wegbeschreibung
Steinbach ist ein Vorort von Michelstadt (B45/B47). Vor der Einhardsbasilika befindet sich ein Parkplatz. Der Meditationsweg beginnt mit der ersten Station Höhenstraße (Hecke) gleich in der Nähe des Parkplatzes. Geht man die steile Anhöhe hinauf, biegt der Weg nach den Häusern rechts ab. Am asphaltierten Feldweg liegen die Stationen 2 und 3. Vor dem Wald geht es links zur Station 4. An der Wegkreuzung (Parkplatz im Wald) führt der Weg kurz rechts hoch, dann gleich wieder links zur Einhardsquelle im Wald (Station 5). Nach einem kurzen Stück zurück bis zur Kreuzung biegt der Weg dann links ab zu einer Anhöhe. An der Station 6 biegt er abermals links ab, man verläßt den Wald und geht durchs freie Feld zur Station 7. Geradeaus weiter und an der Station 8 vorbei liegt der Friedhof von Rehbach (Station 9). Links an der Friedhofmauer vorbei geht es rechts an den Häusern hinauf zur sogenannten Russeneiche (10. und letzte Station). Der Weg ist mit dem Segenszeichen "𝜏" des hlg. Franziskus gut ausgeschildet. Für Gruppen empfiehlt sich, vor Beginn ein oder mehrere Autos in Rehbach abzustellen, da kein Rundweg.
Sonnengesangsweg Michelstadt-Rehbach
1989 ist der erste Sonnengesangsweg in Sand in Taufers in Südtirol entstanden. Es war die Idee des Leo Munter, des damaligen Dekans von Brixen, die 10 Strophen des Sonnengesangs des hl. Franziskus in einem Meditationsweg im Freien zu gestalten. Mit entsprechenden Stationen ist ein einzigartiges Werk entstanden, das bis zu 60 000 Menschen im Jahr an den Wasserfällen und der Tobler-Burg im Ahrntal anzog. Diakon Gerald Jaksche wusste von diesem „Weg“ und als er nach Michelstadt-Rehbach im Odenwald mit seiner Frau übersiedelte, fand er zwischen Michelstadt Steinbach und Rehbach eine Strecke vor, die geradezu ideal schien mit der alten Karolingischen Basilika, der Quelle, dem Friedhof und der alten Eiche auf der Anhöhe. Ein Holzschnitzer-Geschäft aus Erbach erstellte die 10 Holz-Tafeln mit den eingebrannten Texten des franziskanischen Sonnengesangs. Eine Schülerin aus Brensbach im Odenwald fertigte handbemalte Kacheln. Am Pfingstmontag 1992 war feierliche Einweihung. Viele Leute waren gekommen, die am Ende am Wohnhaus von Jaksches verköstigt wurden. Der Bürgermeister von Michelstadt hielt die Eröffnungsansprache. Im Schnitt sind es 300 Leute, die den Weg meditierend unter geistlicher Begleitung, in Gruppen oder als Einzelpersonen begehen. Angefangen von Schüler-Gruppen über ökumenische, franziskanische und andere Gruppen ist es ein offener Weg geworden, der sogar von Mitgliedern anderer Konfessionen und 6-Religionsgemeinschaften begangen wird. Bei 300 Gruppen im Jahr sind das insgesamt in den 25 Jahren 7 500 Leute aller Altersgruppen, die den Meditationsweg aufgesucht haben. Auch eine Gruppe aus Berlin, von der Museumsinsel, ist den Weg gegangen. Mit dem Sonnengesang des Echnaton konnte im Rahmen einer Ausstellung im Elfenbeinmuseum in Erbach eine Verbindung hergestellt werden. Diakon Jaksche hielt einen Vortrag und brachte eine Broschüre darüber heraus, so wie er schon zu Beginn ein Begleitheft erstellte. 2001 ist eine Elisabeth-Franziskus-Kapelle aus einem alten Backhaus entstanden, die täglich offen ist und auch von vielen Gruppen und Einzelpersonen aufgesucht wird. So ist es gelungen, die alte geistliche Verbindung mit der Einhardsbasilika und der über 900-jährigen Rehbacher Friedhofskapelle wieder herzustellen. Großen Wert legen die Gruppen, wenn sie am „Franziskushaus“ von Jaksches Rast machen können und dabei das „Franziskanische Zentrum zur heiligen Elisabeth“ erklärt bekommen. Dieser Weg ist ein ökumenisches Projekt innerhalb der christlichen Kirchen, das sich immer noch stetiger Beliebtheit erfreut.
⟰Mit dem Auto
Die B45 durchquert den Odenwald von Nord nach Süd. Gäste, die aus Richtung Darmstadt oder Heidelberg nach Michelstadt kommen, fahren entlang dieser Bundestraße.
Besucher, die aus dem Raum Aschaffenburg kommen, folgen der B469, Abfahrt in Laudenbach, über die K94 bis zum Hainhaus. Von dort führen Sie die Straßenschilder nach Michelstadt. Alternativ ist eine Anreise über Miltenberg und Amorbach, über die B47, möglich.
Aus Richtung Worms fährt man entlang der B47 direkt nach Michelstadt.
Mit Bus und Bahn
Michelstadt erreichen Sie mit der Odenwaldbahn im regelmäßigen Takt über Frankfurt, Hanau, Darmstadt oder Eberbach. Die schnellste Verbindung zwischen Darmstadt Hauptbahnhof und Michelstadt dauert knapp 50 Minuten. Aus Frankfurt benötigen Sie etwas mehr als eine Stunde. Vom Bahnhof in Michelstadt können Sie bequem mit dem City-Bus in die Innenstadt fahren. Oder Sie laufen entlang der Bahnhofstraße, überqueren die B45, und kommen so in circa 10 Minuten zu Fuß ins Stadtzentrum. Bei Fragen zu Ihrer Reiseplanung steht Ihnen das Servicepersonal der Mobilitätszentrale in Michelstadt gerne zur Verfügung.