Sand in Taufers / Südtirol - Besinnungsweg zum Sonnengesang
⇚ 📄 BeschreibungBesinnungsweg zum Sonnengesang Sand in Taufers
Der wildromantische Wanderweg wurde im steilen Gelände der Reinbach-Wasserfälle angelegt. Er beginnt bei Bad Winkel (880m.ü.M) und endet nach der Toblkapelle (1170m ü. M) bei der Reiner Brücke. Zugang zur Toblkapelle vom oberen Parkplatz "Reiner Brücke" (Straße St. Moritzen - Rein) gut begehbar in 15 Minuten.
Begleitbuch "Der Besinnungsweg zum Sonnengesang" von Leo Munter. Die einzelnen Stationen sind mit außergewöhnlich interessanten Skulpturen und künstlerischen Installationen ausgestattet.
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer (Halbtageswanderung auf guten, teilweise etwas steilen Waldwegen.
Franziskusweg und Toblkapelle
Der Franziskusweg, ein Besinnungsweg zum Sonnengesang entlang der Reiner Wasserfälle, wurde vor rund dreißig Jahren von Leo Munter, dem damaligen Dekan von Taufers, gegründet. Die verfallene Kapelle der Toblburg-Ruine wurde wieder aufgebaut und so entstand ein für viele Gläubige beliebter Wallfahrtsort. Heute Franz-und-Klara-Kapelle. Bereits wenige Jahre später wurden jährlich zwischen 60 und 80 Tausend Pilger geschätzt, die diesen Weg begehen.
Zehn Besinnungspunkte säumen den Weg bis hin zur Franz und Klarakapelle. Wenn man neben dem Parkplatz durch das symbolische Tor den Wald betritt, kommt man in eine andere Welt. Wer noch dazu diesen Weg in Stille geht, dem wird er zum Erlebnis. Außerdem ist die Kapelle Tag und Nacht geöffnet. Wortgottesdienste können Gruppen ohne zu Fragen nach Belieben feiern. Eucharistiefeiern möge man bitte beim Jugenddienst (Tel. +39(0)474 678 119) oder im Pfarramt Taufers (Tel. +39(0)474 678 060) melden.
Literatur: "Der Besinnungsweg zum Sonnengesang" 108 Seiten, illustriert.
Der Franziskusweg, Wegbegehung der Gruppe
Samstag, 20. September 2014
Ausgangspunkt ist der Parklatz bei Bad Winkel, wenige Schritte vom „Eingang“ zum Sonnengesangsweg entfernt..
Kanonikus Leo Munter führt unsere Gruppe vorbei am imposanten Taukreuz ein gutes Stück durch den Tannenwald, leicht bergauf. Beim ersten Besinnungspunkt des Weges, der Heiligen Dreifaltigkeit versammeln wir uns. Hier begrüßt er in seiner heiter-freundlichen Südtiroler Art die weitgereisten Gäste als Initiativgruppe, von der er bis vor Kurzem noch gar keine Kenntnis hatte. Er erzählt von den Anfängen dieses ersten Sonnengesangsweges, welcher am 6. Oktober 1985 eingeweiht wurde und geht dann auf den Besinnungspunkt zur Heiligen Dreifaltigkeit ein.
Schließlich übergibt er die weitere Führung an zwei Frauen, welche ihn sicherlich gut vertreten würden, da er den steilen Weg bis hinaus zur Franz-und Klara-Kapelle seinem Alter entsprechend nicht mehr mitgehen möchte.
Elisabeth und ihre Begleiterin führen uns nun den teils steilen Weg bergauf. Erste kurze, aber intensive Besinnung bei der Station Sonne. Wie bei allen Stationen sind zwei neue Tafeln mit dem jeweiligen Vers des Sonnengesangs an einem aufrecht stehenden Kiefernbrett angebracht. Die ins Holz geschnittenen Worte sind in Deutsch und Italienisch geschrieben.
Ebenfalls ein Besinnungspunkt ist bei der besonders beeindruckenden Station Wasser, welche von großer Holzbildhauerkunst und starker Ausdrucksart geprägt ist. Ein Höhepunkt auf diesem Weg!
Auf unserem Weg wird gebetet und gesungen. Es ist der Weg, die Gruppe, das Franziskanische - jeder Sonnengesangsweg ist ein Pilgerweg. Und auf jedem Pilgerweg wird gebetet – und gesungen. Auch wir singen nach dem Rosenkranzgebet ein Kirchenlied. Ja, es hat etwas ganz eigenes auf diesem kleinen franziskanischen Pilgerweg, so mitten in der dominierenden Natur.
Neben der Station Feuer, die vor einem hohen Fels den idealen Platz für ein mittägliches oder abendliches Feuer bietet, an dem eine Minestrone gekocht werden könnte, sehen wir auf einer tischartigen Felsplatte viele kleine Steinmännchen aufgeschichtet.
Die Station Mond und Sterne, bildet eine Art Bildstock, der zwischen licht stehenden hohen Föhren errichtet wurde. Mit Mosaiksteinen sind zwei Menschen mit erhobenen Armen angedeutet, über ihnen spiegeln sich Splitter von Sternen und der gesichelte Mond.
Weiter bergauf erreichen wir die Station Frieden: Die nächste ausdrucksstarke Station dieses Sonnengesangsweges. Über dem in der Mitte auseinander gebrochenen großen Felsbrocken strecken sich zwei liegende Menschen die Hände zu, genau über dem Riss des Steines.
Weiterhin ansteigend führt uns der Waldpfad zu einer erst vor wenigen Tagen aufgestellten Figurengruppe, holzgeschnitzt. Sie stellt Franz als Kind in der Geborgenheit der Eltern dar und weist auf die Rolle der Eltern als Erziehende und Ratgeber hin. Gleichzeitig deutet sich aber auch das Loslassen der Eltern hin, welche ihre Kinder ihren eigenen Weg gehen lassen müssen.
Weiter geht es bergauf, wir hören wieder das Wasser rauschen. Bald stehen wir vor dem tiefen Einschnitt der Schlucht. Auf der gegenüberliegenden Seite stürzen Wassermassen in die Tiefe, alles um uns ist feucht und nass, Felssteinplatten sind rutschig, wir müssen bei jedem Schritt achtgeben. Über die Schlucht führt eine hölzerne Fußgängerbrücke nahe am Wasserfall vorbei. Der Wasserschleier hüllt uns vollständig ein, befeuchtet Haut und Haare, Kleidung und Schuhe.
Der nach der Brücke über Stufen steil ansteigende Pfad beansprucht unsere ganze Aufmerksamkeit. Auf einem flacheren Stück Weges gelangen wir zur Station Mutter Erde, einer künstlerisch sehr gelungenen großen Holzschnitztafel. Das Schnitzwerk zeigt den siebten Schöpfungstag, den Schöpfer Gott inmitten seiner geschaffenen Welt, beschrieben im Buch Genesis.
Nach zwei Dritteln unseres Weges finden wir ein sehr schönes San Damianokreuz mit einem schützenden schindelgedeckten Dächlein. Wir überqueren den angelegten Kanal in dem die Wassermassen vom höher gelegenen Wasserkraftwerk wieder dem natürlichen Weg durch die Schlucht zugeführt werden. Ab hier führen uns Fels- und Holzstufen steil bergauf.
An einer flachen Stelle über dem Abgrund treffen wir auf die Station Wind und Wetter. Vier Holzreliefs stellen die Jahreszeiten im bäuerlichen Alltag dar.
Über Wurzelwerk, Steine und Stufen stehen wir unvermittelt vor einem aus drei starken Holzbalken geschaffenen Tor, das ein wenig an Stonehenge erinnert. Zwei Pfeiler und ein Deckbalken, auf welchen eingekerbt ein Satz aus der Offenbarung uns förmlich entgegen springt: „Ich habe vor Dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann.“ Auf dem linken Pfeiler ist eine Sanduhr abgebildet, auf dem Rechten ein Lebensrad beginnend mit einem Wickelkind, endend mit einem Sarg. Auch die massive Holzsitzbank hat die Form eines Sarges. Geht man durch das Tor liest man auf der anderen Seite des Deckbalkens den Spruch: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“. Eine sehr eindrückliche Darstellung zu dem später von Franziskus hinzugefügten Vers über den Bruder Tod.
Es geht nun die letzten Meter bergauf, wir halten noch einmal inne am Schlussvers, in dem Franziskus uns aufruft, den Herrn zu loben und zu preisen und Ihm zu danken mit großer Demut.
Schließlich gelangen wir an die Klause, wo wir auf Pfarrer Munter treffen. Zusammen gehen wir nun noch das letzte steile Stück hinauf zur Franz-und-Klara-Kapelle.
In der stillen, dunklen Abgeschiedenheit der Krypta unter dem sakralen Kapellenraum, erläutert uns Pfarrer Munter das Damiano-Kreuz. Wir halten eine kurze Andacht. Anschließend begeben wir uns hinunter in die Klause, wo wir mit heißem Tee und Kaffee, sowie einer reich gedeckten Tafel mit vielerlei Leckereien, von der Haushälterin und der Mesnerin empfangen werden.
http://www.sand-in-taufers.com/de/Tourismusverein_Sand_in_Taufers
⟰Anfahrt:
Anfahrt über Innsbruck/Brenner (A):
Sie fahren auf der Brennerautobahn (A22) bis zur Ausfahrt Brixen/Pustertal, dann weiter auf der Staatsstraße (SS49-E66) bis ins Pustertal. Das westliche Tor zur Ferienregion Kronplatz befindet sich in St. Sigmund bei Kiens.
Anfahrt über Lienz (A):
Sie erreichen uns auch über Lienz in Osttirol (A). Sie passieren die österreichisch-italienische Grenze zwischen Ahrnbach und Winnebach (B100-E66) und fahren auf der Staatsstraße (SS49-E66) weiter bis ins Pustertal. Das östliche Tor zur Ferienregion Kronplatz befindet sich in Welsberg.
Wichtige Hinweise:
→ In Italien ist die Benutzung der Autobahn gebührenpflichtig.
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