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Franziskusweg Ottenbach Sonnengesang des Franziskus Karl Schönweiler

Franziskus und der Sonnengesang

Gelobt seist Du mein Herr für jene, die verzeihen um Deiner Liebe willen


Den Schöpfer für die Schaffung der Welt zu preisen ist das hohe Lied des Sonnengesangs. Der Sonnengesang will uns Menschen aufmerksam machen auf Gott und die Welt. Die acht Verse umfassen die Erde mit allem was darauf existiert, die Elemente, den Kreislauf des Werdens und Vergehens, sowie den gesamten Kosmos, von der Sonne, den Planeten bis hin zum kleinsten Blümlein auf der Erde.
Der Sonnengesang drückt die tiefe menschliche Dankbarkeit gegenüber der Genesis, der Schaffung der Welt durch Gott, aus.

Besonders aber lobt er den Schöpfer für jene Menschen, die verzeihen um der Liebe Gottes Willen (Vers acht). Einander zu lieben, den Mitmenschen anzunehmen mit all seinen Eigenheiten, seiner Herkunft und Hautfarbe, sich gegenseitig zu achten und zu verzeihen sind die von Gott gegebenen höchsten Güter und Eigenschaften des Menschen.
Frieden stiften können und Versöhnung. Franziskus geht in seinem Lobgesang in letzter Konsequenz bis ans Ende des irdischen Lebens – und darüber hinaus. So preist er den Herrn für den Bruder Tod. Denn erst mit der Rückkehr zu Gott, dem Ursprung der Schöpfung schließt sich der Kreislauf des Werdens und Vergehens.
Darauf verweist uns auch heute noch jedes Christuskreuz und jede Darstellung des auferstandenen Christus. Es erinnert den Menschen an seine irdische Vergänglichkeit und schenkt ihm doch Hoffnung. Auf diese Erkenntnis hin hat vor achthundert Jahren Franziskus sein Leben ausgerichtet. Für ihn war Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben.