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Franziskusweg Ottenbach Sonnengesang des Franziskus Karl Schönweiler

Franz von Assisi - Lebensstationen

Hier oben ist ein guter Ort der Ruhe. Zeit sich ein wenig der Natur hinzugeben, dem Duft der Walderde, dem Lichtspiel – oder sich ein wenig mit Franziskus zu beschäftigen. Haben Sie Zeit? Oder sind Sie schon in Gedanken am Ziel?

Franziskus lebte im freundlichen Licht Umbriens, auf der Sonnenseite des Lebens. Doch jener Jesus, wie er hier vom Kreuz herunterschaut, hat ihm das wahre Licht zu erkennen gegeben. In Jesu Wort: „Verschenke deinen Besitz an die Armen und folge mir nach“ erkannte Franziskus die Abhängigkeit des Menschen von seinen Gütern, seinem Besitz, seinen immer neuen Wünschen und Begierden, welche ihn mehr und mehr von Gott entfernen. Seine wahre Bedeutung kann der Mensch nur erkennen, wenn er sich weitgehend fernhält von Verlockungen und Bedürfnissen.

Der Wandel

Der Wandel vom verdorbenen und verwöhnten Jugendlichen zum Christusnachfolger wurde durch einen Traum, eine Vision, eingeleitet. „Herr, was soll ich tun?“ Und der Herr antwortete: „Kehre zurück nach Assisi, dort wirst du erkennen, was du tun sollst!“ Für Franziskus stand fest, dass dies ein Zeichen Gottes war.
Nicht der kriegerische Kampf der Ritters, sondern der friedliche Kampf, den Jesus vorgelebt hatte, sollte sein Leben werden.
Von dieser Stunde an begann er sein Leben zu ändern. Auf das Evangelium, auf Jesu Worte, wollte er sich stützen. So überwand er auch seine Abscheu den Aussätzigen gegenüber, küsste ihnen die Hand, ging in ihre Siedlungen um Almosen zu verteilen. Sein Mut zu handeln zeigte ihm, dass göttliche Offenbarungen und außergewöhnliche Träume allein nicht genügten.

San Damiano – der Auftrag

Ein zerfallendes Kirchlein zog ihn immer wieder an. Sein vertrauter Ort, San Damiano. Ein guter Ort, an dem er Gott nahe sein konnte. Im Gebet vernahm Franziskus vor dem in der Kirche hängenden Kruzifix die Kreuz
Botschaft: „Geh hin, Francesco, baue mein Haus wieder auf, das am Einstürzen ist.“ Franziskus verkaufte Tuchballen seines Vaters um mit dem Geld das Kirchlein zu renovieren. Dieser, entsetzt über das Tun seines Sohnes, verlangte sein Geld zurück, was er dann, in der öffentlichen Verhandlung Anfang 1206, aus der Hand des Bischofs zurückbekam.

Daraufhin zog Franziskus seine Kleider aus und übergab sie seinem Vater. Mit dieser symbolischen Aktion drückte er den vollständigen Verzicht nicht nur auf sein Erbe, sondern auf jeglichen Besitz aus. „Von nun an erkenne ich nur noch einen Vater – den Vater im Himmel.“ Da bedeckte ihn der Bischof zum Zeichen, dass er ihn in seine Obhut nehme, mit seinem Mantel.
Allmählich erkannte er in dem Wort „Baue meine Kirche wieder auf“ auch den Auftrag zur Reform der ganzen Kirche.

Gefährten

Bald darauf schlossen sich ihm die ersten Gefährten an. Es waren dies keine „Randfiguren“, sondern der Kaufmann Bernhard von Quintavalle und der Rechtsgelehrte und Domherr Petrus von Catania, die diesem Aussteiger mit seinem Armutsideal folgten. 1209 bestätigte Papst Innozenz III. die Ordensgemeinschaft und ihre Regel, in der sich die Gefährten verpflichteten „in Gehorsam, Keuschheit und ohne irgendetwas Eigenes zu leben und der Lehre unseres Herrn Jesus Christus zu folgen und diese den Menschen nahe zu bringen.“

Den Platz im Wald verbinden Franziskuskenner gerne mit dem Ort La Verna in der Toskana. 1213 schenkte Graf Orlando Franziskus auf jenem Berg ein Landstück. Dort, in einer Nische zwischen zwei Felsbrocken, errichtete Franziskus eine Einsiedelei.

Aufschauen

Wenn wir hier im Wald unter dem gekreuzigten Christus stehen und im Stillen das Vaterunser beten, schwingt in uns die Botschaft des Sonnengesangs mit.


Aufschauen
in einer stillen Stunde
unter dem Kreuz.

Im Vaterunser geborgen.

Im Gedanken an Franziskus
den Sonnengesang verstehen.

Ein wenig erahnen, wie nahe er
durch Christus in den Schatten
des Schöpfers gelangte.

Wie er die gesamte Schöpfung
im Sinne Gottes erkannt hatte
und wie er sich als Mensch in
der Nachfolge des Gottessohnes
darin verhalten sollte.

Rastplatz mit Aussicht — der Weg zum Haldenhof

Wieder in den Kreis der Sonne, des Lichtes, treten. Wind, vielleicht auch Regen spüren. Luft, Himmel und Erde, die Landschaft wahrnehmen – fällt es da dem Menschen nicht leicht, Gott dem Schöpfer ein Lob - und Danklied zu singen? Sei gepriesen mein Herr - Laudato si o mi Signore...

Ein Rastplatz oberhalb des Haldenhofes lädt uns zu einem Halt mit schönem Ausblick ein. Der Blick von hier gleitet hinab zur Hofstelle, zum Weiler Kitzen und weit darüber hinweg dem Albtrauf entlang. An Tagen mit besonders guter Sicht sieht man die Achalm, ja, bis zum Österberg bei Tübingen. Hier oben sind die Sonnenuntergänge über dem Ottenbacher Tal besonders schön.
An diesem schönen Platz befindet sich die Tafel mit dem gesamten Sonnengesang zum nachlesen.

Blick über Haldenhof zum Albtrauf
Blick über Haldenhof zum Albtrauf

Der Weg zum Haldenhof

Vom Höhenweg am Waldrand entlang führt der Weg scharf rechts hinunter zum Haldenhof.

ACHTUNG: Der Privatweg ist ganzjährig für Radfahrer gesperrt! Hinweisschilder bezüglich Rinder und Hofhund bitte beachten. Wanderer bitte den Weidezaun am Federgriff ausklinken und wieder einklinken! Ebenso beim Verlassen des Privatweges. Gegeben Falls - besonders Gruppen - bitte vorher anrufen bei Fam. Mühleis, Tel. 07165/929362.