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Franziskusweg Ottenbach Sonnengesang des Franziskus Karl Schönweiler

Station 3 – Bruder Mond und die Sterne


Eintauchen in den Schattenraum des Waldes. Im Spiel mit Blättern und Tannenzweigen zaubern Sonnenstrahlen einen Vorhang aus Lichtfäden, steigen, gebündelt als Lichtsäulen herab, bilden Lichtmale am Waldboden. Düfte und Vogelstimmen umgeben uns. Die eigenen Schritte wahrnehmen und fern den Zeitklang aus dem Kirchturm im Tal.
Ein stiller Ort im lichten Wald, mit Blick nach draußen über Wiesen bis hin zum Rechberg. Allein unterwegs begegnen einem hier zuweilen Hase und Reh.

Es gibt Kinderlieder, die wir ein Leben lang nicht vergessen. „Weißt du, wieviel Sternlein stehen“ oder das Abendlied von Matthias Claudius: „Der Mond ist aufgegangen.“ In beiden wird der besungen, dem Franziskus seinen Sonnengesang gewidmet hat: “Gott der Herr hat sie gezählet“ oder: „So legt euch denn ihr Brüder in Gottes Namen nieder“.


 Wahrnehmung 

Dunkelheit kann Angst erzeugen, besonders wenn der Mensch
alleine ist. Es ist das reduzierte Licht, das uns Dinge und
Menschen in einer anderen Sichtweise erscheinen lässt.
Unwillkürlich versuchen wir das eingeschränkte Sehen mit
den anderen Sinnen auszugleichen. Tastsinn, Gehör und
Geruchssinn werden stärker aktiviert, auch die Phantasie.
Ob wir im Mondlicht einen Baum an seinem Stamm umfassen
oder im Dunkel das Gesicht eines Menschen abtasten – die
Intensität kann dieselbe sein.




Hoch in den Zweigen glitzern Mond und Sterne als heiteres Spiel am dunklen Waldgewölbe.Von Goethe stammt das Gedicht „An den Mond“. Darin schreibt er:

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz.
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz.




3. Vers: Mond und Gestirn

Gelobt seist du, mein Herr,
für den Bruder Mond
und die Sterne,
am Himmel hast Du sie geformt,
klar und kostbar und schön.