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Franziskusweg Ottenbach Sonnengesang des Franziskus Karl Schönweiler

Station 2 – Schwester Sonne

Sei gepriesen für Sonne, Mond und Sterne

Das Dorf hinter sich lassen. Bergauf schon ein gutes Stück unterwegs - doch kaum von sich weggekommen. Der Alltag klebt noch an den Schuhen. Die Steuererklärung, die Sonderangebote, Termine – ach so vieles, an das man immer denkt. Nein, jetzt nicht.
Unterwegs mit einem ungewöhnlichen Menschen, Franziskus. Einer Lichtgestalt, die als Lebemensch und Glücksritter ins Leben gestartet ist und der seine Fröhlichkeit, sein heiteres Wesen nie verlor.

Am Waldrand zeigt sich ein schöner Ausblick. Mit dem Bild des Dorfes inmitten der schönen Landschaft öffnet sich auch der Betrachter selbst. Atmen, sich lösen. Sich der Schöpfung bewusst werden. Schmetterlinge und Wiesenblumen wahrnehmen, Gezwitscher am Heckenrain, das Summen über den Wiesen. Das Dorf liegt von dieser Anhöhe aus betrachtet geradezu vor einem. Aus dem Ensemble der Häuser ragt der Kirchturm hell empor, weist nach oben. Über die beiden Kirchtürme in Hohenstaufen hinaus.

Sonne mit Hohenstaufen

Nach dem Eingangslob über den Höchsten eröffnet Franziskus den lyrischen Bilderreigen mit dem Vers über die Sonne.

Die Sonne als lebensspendendes Element wurde bereits in der Frühzeit von den Menschen als Gottheit verehrt. Zu Franziskus Zeiten und lange zuvor gab es Menschen, die eine ganzheitliche Sichtweise der Welt erkannt hatten. Während in Europa noch die Meinung vorherrschte, die Erde sei der Mittelpunkt der Welt, hatten in Indien schon im 6. Jhdt. Astronomen erkannt, dass die Planeten unseres Sonnensystems um die Sonne kreisen. Für Franziskus ist der Mittelpunkt der Welt Gott, der sie geschaffen hat. Und die Sonne ist für ihn Sinnbild Gottes, von Gott geschaffen. Sie ist es, die das Leben auf der Erde ermöglicht die uns die Farben zeigt und uns Wärme spendet. Ihre Kraft können wir dankbar nutzen. Allein die maßvolle Einwirkung des Sonnenlichtes kann Leben entfalten und erhalten.

Einmal am Tag, egal wo wir gerade sind, uns eine
Minute Zeit nehmen, die Sonne richtig
wahrzunehmen, zu genießen. Im Stehen oder
Sitzen. Ihr dabei die offenen Handflächen und das
Gesicht entgegenhalten und ihre Wärme, selbst ihr
Licht noch mit geschlossenen Augen wahrnehmen –
eine wohltuende Übung.


2. Vers: Schwester Sonne

Sonne mit Sonne

Gelobt seist Du, mein Herr,
mit all Deinen Geschöpfen,
besonders der Schwester Sonne,
die uns den Tag schenkt
und durch die Du
uns leuchtest.
Und schön ist sie
und strahlend
mit großem Glanz;
Von Dir Höchster
ein Sinnbild.