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Franziskusweg Ottenbach Sonnengesang des Franziskus Karl Schönweiler

Station 5 – Schwester Wasser

Kitzen – Wasser und Feuer

Wasser hat dem kleinen Weiler oft Schaden zugefügt. Bis vor wenigen Jahrzehnten mussten die Menschen bei jedem großen Regen bangen: Dringen die von den Bergen herabflutenden Wasser wieder in unsere Häuser?

Der Brunnen im Weiler Kitzen

Neben Häusern mit kleinen Gärtchen prägen Hinterhöfe, Scheunen und Hütten, sowie einige sehr alte Bauernhäuser den Weiler. In dem Haus neben dem Brunnen wurde über Generationen das Schuhmacherhandwerk betrieben. Unten befand sich ein kleiner Kuhstall. Jahrhunderte lang stand neben Scheune und Remise eine Kapelle. Kurios: Um 1650, zur Zeit der Lehensherrschaft der Grundherren gehörten die fünf Häuser um diesem Platz fünf verschiedenen Grundherren: Den katholischen Grafen von Rechberg, Staufeneck und Degenfeld, dem Kloster Adelberg, sowie dem Cameralamt Göppingen als Rechtsverweser für das protestantische Württemberg. Nachbarliche Streitigkeiten riefen also jeweils die Herrschaften auf den Plan. Die Württemberger sperrten den Knecht eines Grafen in den Kerker, weil er mit seinem Getreidefuhrwerk über deren Felder gefahren war, verlangten zehn Häller Auslösung. Der Vogt des Grafen fand ebenfalls eine Gelegenheit, einen württembergischen Untertanen in Arrest zu nehmen. Schließlich: Vergleich.
Das alltägliche Dorfleben ging trotz territorialer Abgrenzungen – Württemberg war Ausland für die katholischen Grafen – wohl weitgehend seinen ganz normalen Gang. Allerdings war der sonntägliche Kirchgang für die Württemberger Untertanen um einiges länger, sie mussten auf den Hohenstaufen. Und bei Hochwasser hier auf diesem Platz halfen sie sich sicherlich gegenseitig ganz unbürokratisch.


5. Vers: Schwester Wasser

Gelobt seist Du, mein Herr,
für das Wasser,
sehr nützlich ist es,
und demütig
und kostbar und keusch.